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Der Boom des Telefonnetzes in der Bundesrepublik begann Ende der Sechzigerjahre. Unvermeidbar waren die mächtigen Transportgespanne mit Kabeltrommeln, die in aufgebaggerten Gräben kilometerweise verschwanden. Auf den Flanken der hölzernen Riesenrollen war der Hersteller zu lesen: Kabelwerke Rheydt. Als Transportfahrzeug war der Hanomag-Henschel aktuell, hatten sich die beiden Unternehmen aus Hannover und Kassel doch gerade zusammengeschlossen. Tatsächlich bedeuten diese Lkw bis heute deutsche Nachkriegsgeschichte. Unabhängig voneinander hatten Hanomag und Henschel nach dem zweiten Weltkrieg die Automobilisierung Deutschlands vorangetrieben und den tonnagehungrigen Wirtschaftswunderjahren buchstäblich auf die Räder geholfen. Während Henschel in Kassel für schwere Lkw stand, deckte Hanomag die darunter liegende Tonnenklasse ab. Mit dem 1. April 1969 integrierte Rheinstahl die Nutzfahrzeugsparten aus den beiden Unternehmen Hanomag und Henschel in die soeben gegründete Hanomag-Henschel-Fahrzeugwerke GmbH. Daimler-Benz erwarb zugleich zunächst 51% der Anteile, stockte sie aber nur ein Jahr später auf 100% auf. Damit war in der Regie der Stuttgarter ein leistungsfähiger Full-Liner entstanden.
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